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Reglement & Turnierregeln

Offizielle Regeln

Wie jedes Spiel und jeder Sport braucht auch der Tischfußball Regeln, damit die Spieler wissen, was erlaubt ist und was nicht. Die offiziellen Regeln der großen Verbände ITSF/DTFB und P4P haben sehr viel gemeinsam und unterscheiden sich nur in Einzelheiten. Für das Kickern im Hobby-Bereich lassen sich die Regeln natürlich nach Geschmack frei vereinbaren. Wer die folgenden einfachen Regeln einhält, muss aber selbst für das Großturnier nach offiziellen Regeln nur noch einmal ein wenig Feinschliff nach den offiziellen Regelwerken betreiben.


Offizielles Regelwerk des ITSF: http://www.table-soccer.org/rules/
Gekürzte DTFB-Fassung: http://www.dtfb.de/download/ITSF-Regeln%20-%20Kurzfassung.pdf

Offizielles Regelwerk von P4P: http://www.players4players.de/Regeln.regeln0.0.html?&L=0
Anhang zum Regelwerk: http://www.players4players.de/fileadmin/files-misc/regeln-klarstellungen-200810.pdf




Kneipenregeln

Auch wenn man nicht auf einem offiziellen Turnier, sondern nur in der Kneipe um die Ecke spielt, legen die meisten Spieler doch auch hier Wert auf manche Vorgaben & einheitlichen Regelungen. Wir haben hier einmal die allgemeinsten zusammengefasst mit denen man im Normalfall rechnen sollte. Bei Unklarheiten hilft meist am einfachsten die direkte Frage an den gegenüber.



Spaß am Spiel

Wer in der Kneipe oder im Hobbybereich kickert, tut dies in der Regel hauptsächlich aus Spaß am Spiel. Auf Turnieren wird mit deutlich härteren Bandagen gespielt, hier geht es tatsächlich NUR um den Sieg, nicht um ein nettes Spielchen bei dem alle ihren Spaß haben. Da man als Hobbyspieler meist abends mit Freunden in der Stammkneipe spielt geht es hier meist weniger ums pure Gewinnen, sondern eher um einen vergnüglichen Feierabend in lustiger Runde. Daher sollte jedem Hobbyspieler & Kneipensportler auch klar sein, dass dies nur in Harmonie mit dem Gegner, dem eigenen Mitspieler sowie allen direkt oder indirekt beteiligten Personen möglich ist. Persönlicher Ehrgeiz in Ehren, aber wenn man niemanden mehr hat, der mit oder gar gegen einen spielen möchte bringt einem der beste Schuss keine Freude mehr. Daher gilt vor allen Regeln: Manchmal kann es der Sache mehr dienen, über den eigenen Schatten zu springen, als unnötig auf seinem Recht zu beharren. Auch wenn man sein Anliegen mit starken Argumenten durchboxt, so ist, je nach Art und Weise, die Stimmung an und um den Tisch meist hinüber. Sei es die Platzierung eines aus dem Tisch gesprungenen Balls oder wer als nächstes Spielen darf: Verlier nicht die Freude am Kickern, beharr nicht immer unbedingt auf deinem Recht oder den Regeln, einige dich friedlich mit deinen Mitspielern und schau auch mal über den Tellerrand (auch wenn manchmal der ein oder andere Punkt sicher schwer fällt). Du wirst so dauerhaft mehr Spaß am Kickern haben als du dir vielleicht vorstellen kannst, versprochen!



Drehen verboten!

Tischfußball ist ein kontrolliertes Spiel - Drehen oder Kurbeln an den Stangen setzt dagegen ausschließlich darauf, dass zufällig der Ball getroffen werden könnte. Erlaubt ist daher maximal eine Stangendrehung (360º) vor und eine Stangendrehung nach dem Berühren des Balles, um Schüsse wie den kontrollierten Kurbler oder den Jet zu ermöglichen. Alles, was darüber hinausgeht, ist nicht nur verpönt, sondern streng verboten!



Tore und Sätze - wann ist Schluß?

Natürlich gewinnt, wer die meisten Tore geschossen hat. Aber wie viele Tore sind das eigentlich? Im Hobby-Bereich geht es manchmal, soweit der Torzähler reicht. Im Kneipenkickern haben sich Sätze auf 5 oder 6 Tore durchgesetzt - denn wenn nach einem Münzeinwurf zwischen 9 und 11 Bällen ausgegeben werden (je nach Kulanz des Gaststättenbetreibers), können 5 oder 6 Tore nicht mehr aufgeholt werden. Im Turnierbereich werden die Sätze in der Regel auf 5 Tore gespielt; bei Spielen mit nur einem Gewinnsatz wird auch schon einmal auf 7 Tore gespielt.



Welche Tore zählen?

Welche Tore zählen überhaupt? Alle Bälle, die drin waren? Oder auch die, die wieder zurück aufs Spielfeld hüpfen (im Hobby-Bereich manchmal als “Abseits” bezeichnet)? Zählen Mittelreihe-Tore? Oder Tore, die der gegnerische Torwart erzielt hat? An die offiziellen Regeln angelehnt, ist die Antwort ganz einfach: Jeder Ball, der die Torlinie überquert hat, zählt als Tor - egal, von wem er geschossen wurde, egal, ob der Ball auf das Spielfeld zurückspringt oder über welche unglücklichen Umstände er seinen Weg ins Tor gefunden hat. Ob jetzt Schüsse aus der Mittelreihe "fair" sind oder der Netiquette entsprechen sei dahingestellt, viele Hobbyspieler empfinden dies allerding so. Im professionellen Turniergeschehen sind solche Tore aber kein Problem und durch das entsprechende Reglement zu 100% legitim.



Anstoß - Spielbeginn

Wie schon gesagt wurde: Tischfußball ist ein kontrolliertes Spiel! Selbstverständlich ist es daher erlaubt, den Ball zu Beginn gezielt auf die eigene Reihe einzuwerfen. Hat der Tisch kein Einwurfloch oder ist das Einwurfloch für einen gezielten Einwurf nicht geeignet, kann auch mit “Auflage” gespielt werden. Der Ball wird dann zu einer Figur der eigenen 5er-Reihe gelegt und von dort ins Spiel gebracht. Geschossen werden darf dann allerdings erst, wenn der Ball zu einer zweiten Figur der eigenen Reihe weitergespielt worden ist. - Misslingt ein Einwurf und der Ball geht sofort verloren und läuft zur falschen Seite, ist das nach strengen Turnierregeln Pech (oder Unvermögen - je nach Betrachtungsweise). Im Hobby-Bereich wird in solchen Fällen schon einmal “Fairplay” gespielt - der Ball wird dann zur eigentlich Anstoß habenden 5er-Reihe zurückgespielt. - Anstoß hat immer die Seite, die den letzten Gegentreffer hinnehmen musste. Nur zu Beginn des Spiels wird gelost, wer den ersten Anstoß hat bzw darf das Team, das neu an den Tisch tritt, beginnen.



Tote Bälle

Manchmal bleibt ein Ball im Spiel so liegen, dass keine Figur mehr in der Lage ist, den Ball ins Spiel zurückzubringen. Passiert das im Verteidigungsbereich (also zwischen 2er-Stange und Tor), wird der Ball in die Ecke des Verteidigungsbereiches gelegt und von dort durch Rollen wieder ins Spiel gebracht. Dieses Privileg obliegt allerdings dem Torwart selbst und nicht dem ungeduldigen Gegenspieler! Bei Totbällen außerhalb der beiden Verteidigungsbereiche wird genauso verfahren - den Ball erhält dann immer die Seite, die den letzten Anstoß hatte.



Fairness

Die allgemeine Fairness (und im Turnierspiel außerdem die Turnierregeln) gebietet, dass auf übermäßige Gewalt oder Ablenkungen verzichtet wird. Dazu zählt insbesondere überhartes Anschlagen mit der Stange gegen die Bande. Spätestens dann, wenn dadurch ein Ball verloren geht oder von selbst in Bewegung gerät, zählt dieses Fehlverhalten als Foul. Nach den Turnierregeln haben Fouls verschiedene Folgen. Im Hobby-Bereich kann ja nach Ursache der Ball dem Gefoulten auf die 2er-, 5er- oder 3er-Reihe gegeben werden. Ansonsten sollte man sich stehts an seine hoffentlich gute Erziehung erinnern und seine Gegner auch im größten Frust über die eigene Unfähigkeit nicht beschimpfen oder beleidigen.



Pässe

Im Hobby-Bereich dürfen oft alle Arten von Pässen gespielt werden. Wer sich von vorne herein ein wenig an Turniergepflogenheiten orientieren möchte, um sich nichts völlig Falsches anzugewöhnen, sollte folgendes bedenken: Pässe von der 2er- auf die 5er- und von der 5er- auf die 3er-Reihe dürfen nicht als “Ein-Mann-Pässe” gespielt werden. Das bedeutet, dass der ruhende Ball erst zu einer zweiten Figur der gleichen Reihe gespielt werden und dann aus der Bewegung heraus gepasst werden muss. Die Bande zählt dabei nicht als Figur - damit ist auch das Durchspiel “Figur - Bande - Pass gleiche Figur” verboten. - Pässe aus dem Verteidigungsbereich auf die 3er-Reihe dürfen dagegen in allen Variationen und Möglichkeiten gespielt werden. Ebenfalls verboten sind absichtlich gequetschte Pässe.



Aus dem Tisch springende Bälle

Auch wenn man es zu vermeiden versucht, hin und wieder entkommt dann doch mal ein Ball aus dem Spielfeld. Doch wo wird er danach eingeworfen, wer hat Anstoß? Im offiziellen Reglement ist dies klar geklärt, allerdings für Laien etwas... umständlich. In der Kneipe hat sich daher folgende Regelung bewährt: Sprint der Ball aus einer Ecke heraus bekommt der jeweilige Torwart den Ball wieder in seine Ecke gelegt. Sprint der Ball mittig aus dem Tisch so bekommt die Mannschaft in der Mitte neu Anstoss, welche das letzte Tor kassiert hat.



Fordern

Das "Fordern" nach einer Kickerpartie geschieht in der Kneipe meist durch Auflegen eines 50 Cent Stücks auf eine Stirnseite des Tisches. Man kann dies noch zusätzlich verbal bekräftigen (ohne die Spieler im aktiven Spielgeschehen zu stören!) oder die Münze erst auf dem Tisch aufklopfen und dann ablegen. Bei mehreren fordernden Teams gilt ausschließlich die Regel: Wer zuerst kommt, malt zuerst. Damit in einer größeren Runde mit fremden Spielern später keine Unstimmigkeiten über die Reihenfolge aufkommen empfiehlt es sich, einfach mal in die Runde zu fragen, wer denn nun alles vor einem gefordert hat. Denn nichts ist für alle Beteiligten nerviger als stundenlange Diskussionen am Tisch zwischen zwei Teams, die sich hierbei beide im Recht fühlen.



Timeout - Auszeit

Professionelle Spieler nutzen Timeouts (Auszeiten) gerne aus taktischen sowie psychologischen Gründen. Der Kneipenspieler ist hiervon meist weit entfernt, ihn treiben eher simple Beweggründe wie der Wunsch nach einem erfrischenden Schluck von seinem Getränk oder zu wenig Platz am Tisch durch das Gedränge andere Gäste. Hierbei empfiehlt es sich, nicht erst bis zum Schuss des Gegners zu warten, sondern am besten während des eigenen Ballbesitzes ein Timeout zu fordern. Im Turnierbetrieb sind diese zeitlich sowie in ihrer Anzahl begrenzt, in der Kneipe genügt meist die subjektive Einschätzung. Möchte ein Spieler eine Auszeit so nimmt er beide Hände von den Griffen, tritt vom Tisch zurück und ruft für alle Spieler verständlich "Auszeit" oder "Timeout". Nachdem er getan hat, was er tun wollte, nimmt er wieder seine Spielposition ein und signalisiert für alle verständlich, dass er bereit ist, das Spiel fortzusetzen.



Positionswechsel der Spieler während des Spiels

Genau wie Timeouts sind auch Positionswechsel der Spieler von der Abwehr in den Sturm (oder umgekehrt) im Turnierbetrieb klar geregelt und in ihrer Anzahl beschränkt. In der Kneipe sollte auch hier wieder der subjektive Eindruck das Maß der Dinge sein. Besteht ein Team aus einem starken und einem schwachen Gegner und der stärkere der beiden wechselt nach jedem Ballbesitz zu der Position, an der sich der Ball gerade befindet, leider schnell der Spielspaß für alle Beteiligten, auch für den eigenen Mitspieler. Hierbei sollte man sich dann vor Augen führen, dass dieser Sport normalerweise allen Beteiligten Spaß machen sollte und auch ein Zwei-Mann Team ein Team ist welches vom Teamgeist lebt, zusammen siegt oder untergeht. Eine feste Regelung gibt es jedoch wie gesagt nicht.